Die St. Hubertus-Schützengesellschaft 1444 Linnich e. V. ist eine Vereinigung von Männern, die sich den Neuerungen der Zeit nicht verschließen aber auch das Brauchtum der historischen Schützen bewahren.
Im Mittelalter liegen unsere Wurzeln. Wir, die früheren jungen Schützen, die 1593 durch die Jungschützenordnung eine urkundlicher Erwähnung erfahren, müssen zwangsläufig früher entstanden sein.
Wir beziehen unsere Gründung auf den Zeitpunkt der historischen Hubertusschlacht des Jahres 1444, die zwischen Linnich und Lindern stattfand und in der der Herzog von Jülich - unter Beteiligung auch der Linnicher Schützen - den Herzog von Geldern besiegte. Seit wann diese jungen Schützen den hl. Hubertus als ihren Schutzpatron gewählt haben, kann leider nicht nachgewiesen werden, denn die erste urkundliche Erwähnung von „Huberti - Schützen" erfolgte erst im Jahre 1844 anlässlich der 400 Jahrfeier der Hubertusschlacht. Die Hubertusschützen trugen Uniformen, die aus grünen Jacken und weißen Hosen bestand.
Diese Aufnahme entstand im Jahre 1938
Im Jahre 1865 wurde aus der St. Huberti Bruderschaft die St. Hubertus Schützengesellschaft. Hinter uns liegt eine sehr lebendige und wechselvolle Geschichte mit Höhen und Tiefen. Diese Höhen und Tiefen erfuhren die Hubertusschützen Ende des 19. Jahrhunderts. Auf dem Zenit (als weitaus mitgliederstärkste Schützenvereinigung in Linnich) wurden die Hubertusschützen immer arroganter. Das mündete schließlich in dem so genannten Zwangsparagrafen der besagte, das jeder junge männliche Mitbürger, der nicht Mitglied der Hubertusschützen war, keinen Zutritt zu den Festlichkeiten der Gesellschaft hatte. An diese Bestimmung spalteten sich die Mitglieder der St. Hubertus Schützengesellschaft in zwei Lager. Diese Missverhältnisse führten dazu, dass Mitglieder aus der Gesellschaft austraten. Sie gründeten im Jahre 1880 eine eigene Schützengesellschaft - die Linnicher Schützengilde. Diese neue Gesellschaft behielt, weil es sich bei vielen Gründungsmitgliedern um bis dahin aktive Schützen der St. Hubertus-Bruderschaft handelte, das Outfit der St. Hubertus-Bruderschaft. Fortan bis zu Beginn des zweiten Weltkrieges marschierten zwei in ihre Auffassung und Anschauung unterschiedliche Schützenvereinigungen im gleichen Aussehen (Grüne Jacke, weiße Hose). Das Schützenfest wurde zwar am gleichen Tag gefeiert, jedoch zog jede Schützenvereinigung für sich. Das bedeutete zwangsläufig Streitigkeiten, wenn sich die Schützenzüge begegneten. Es wurde lange verhandelt, bis endlich im Jahre 1895 der Dachverband der Linnicher Schützengesellschaften, die Vereinigten Schützengesellschaften von Linnich gegründet wurden. Ihre Aufgabe war und ist ausschließlich die Vorbereitung und Durchführung des Linnicher Schützen-, Volks- und Heimatfestes, der „Linnicher Bronk". Außerhalb des Schützenfestes findet keine Einmischung der „Vereinigten" in die Angelegenheiten der Hubertusschützen statt. Mit dieser Bestimmung hat sich die Vereinigung über mehr als hundert Jahre bewährt.
Im Jahre 1936 mussten u.a. wir Hubertusschützen ( als historische Schützen ) dem Deutschen Schützenbund beitreten, was schweren Herzens erfolgte. Hätte man dieses Ansinnen abgelehnt, wären die Hubertusschützen verboten worden. So ging das Schützenleben weiter, bis der zweite Weltkrieg begann. Während der Kriegshandlungen fanden keine Schützenfeste statt. Das Schützenleben ruhte.
Nach dem zweiten Weltkrieg fanden sich die Hubertusschützen schnell wieder zusammen, jedoch wurden solche Schützenvereinigungen von den Alliierten verboten. Es dauerte bis zum Jahre 1949 ehe wieder das Linnicher Schützenleben den geregelten Verlauf nahm. Also musste, weil die Gesellschaft, die beim letzten Schützenfest vor dem zweiten Weltkrieg ihren König ermittelte, die Regentschaft nicht antrat, eine neue Regelung getroffen werden. Hier waren es die Hubertusschützen, die sich spontan bereit erklärten, den Königsvogelschuss durchzuführen. Die Alliierten verboten den Gebrauch von Feuerwaffen. Also nahmen die Hubertusschützen kurzer Hand eine Armbrust für ihren Königsvogelschuss. Dies war, mit Ausnahme des Jubiläumsjahres 1994 das einzige Jahr im 20. Jahrhundert, in dem die Armbrust zum Vogelschuss eingesetzt wurde.
Nach 1949 fanden die Königsvogelschüsse mit einem Schrotgewehr statt.
Das Aussehen wurde verändert. 1949 marschierten die Mitglieder - mit Ausnahme der Offiziere - in Zivilanzügen mit Schützenhut.
Hubertusschützen beim Vorbeimarsch auf der Rurdorfer Straße - 1949
Zum Schützenfest 1950 wurde anstelle der Uniform der grünen Jacken mit den weißen Hosen Uniform aus grünen Jacken und grünen Hosen beschafft, was uns den Beinamen „Die Grünen" einbrachte. Dies hat nichts mit der heutigen politischen Vereinigung zu tun.
Der Historie entsprechend nahm die Gesellschaft die Gelegenheit wahr, eine Vogelbüchse anzuschaffen. Nach der Restaurierung wurde im Jahr 2000 zum ersten Mal mit dieser Büchse auf den Königsvogel geschossen. Mittlerweile besitzen wir zwei Vogelbüchsen und werden auch künftig den Königsvogel mit der Vogelbüchse schießen.
Neben den Aufzügen zum Schützenfest, wird die Geselligkeit bei den Hubertusschützen groß geschrieben. Wenn Sie hierzu mehr wissen wollen, klicken Sie links auf "Veranstaltungen"