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Auszug der Geschichte der St. Hubertus Schützengesellschaft Linnich 1444 e.V.

In diesem Jahr feiert die St. Hubertus-Schützengesellschaft ihr 575-jähriges Jubiläum. Ganz zu Beginn der Chronik der „Grünen“ oder der „Hubertusschötze“ steht die Hubertusschlacht am 03. November im Jahre 1444. Seit dieser Schlacht bezieht die St. Hubertus- Schützengesellschaft ihre Gründung, bei welcher zwischen den „alten Schützen“ und den „jungen Schützen“, denen die in den Kampf gezogen waren, unterschieden wird, wie es urkundliche Erwähnungen aus dem Jahre 1467 zeigen. In den nächsten Jahrhunderten bilden die „jungen Schützen“ die vorläufige Bruderschaft zur heutigen Gesellschaft. Diese haben bereits im Zeitraum des 16. Jahrhunderts erste Königsvogelschüsse ausgeführt, da man bereits 1521 Geld vom Magistrat zur Ausführung des Königsvogelschusses erhalten hat. Im Jahre 1593 wurde die erste Schützenordnung erstellt, die eine Mitgliedschaft innerhalb der Bruderschaft regelt. Über das 17. und 18. Jahrhundert ist leider nicht viel bekannt, doch muss die Bruderschaft der „jungen Schützen“ weitergelebt haben. Im Jahre 1844 werden sie erstmals urkundlich unter dem Namen der „Hubertusbruderschaft“ gemeinsam mit der „Sebastianusbruderschaft“ genannt“, bevor im Jahre 1864 der noch heute erhaltene Name der St. Hubertus-Schützengesellschaft entstand. Seit Bestehen der Gesellschaft unter dem heutigen Namen sind auch die Könige der Gesellschaft namentlich bekannt. Die Neuorganisation der grünen Schützen nahm man kurzerhand zum Anlass eine neue Königskette zu erstellen, um die Königsehre nach außen hin weiter zutragen. Somit wurden aus den bis 1864 vorhandenen 50 Silberplaketten des bis dato getragenen Umhanges ein neues „Königssilber“ geschaffen. Diese Königskette steht auch heute noch dem König der St. Hubertus-Schützengesellschaft zur Verfügung.

 

Heute befindet sich die Kette im Heimatmuseum Linnich und wird im Jahr der Regentschaft durch den amtierenden König getragen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten sich die Hubertusschützen zu einem etabliertem Linnicher Schützenverein. 1868 konnte daraufhin eine Fahne angeschafft werden. Durch die Gründung der Vereinigten Schützengesellschaften Linnich im Jahre 1894 begann man damit, die Schützenfeste in der Art und Weise auszuführen und zu feiern, wie wir es bis heute kennen.

1944 stand das 500-jährige Jubiläum der Gesellschaft an, und man wollte trotz des herrschenden Krieges eine Feier ausrichten, um der Gründung zu gedenken. Doch dieser Ansatz wurde durch die verheerende Schlacht am 03.11.1944, auf demselben Schlachtplatz wie einst 1444, zerstört. Durch den 2. Weltkrieg gab es erst im Jahre 1949 wieder ein Schützenfest, welches noch in ziviler Kleidung ausgeführt werden musste. Da Schusswaffen verboten waren musste Johann Löhr (St. Hubertusschützen) die Königswürde mit der Armbrust erringen. 1974 wurde das 530-jährige Bestehen in Rahmen einer großen Veranstaltung gefeiert. Mit der Zeit sollte auch eine neue Fahne beschafft werden, was nach dem 2. Weltkrieg erstmals 1975 geschah. Das Zeichen des Hubertuskreuzes zeigt auf einer Seite die Errungenschaften aus 1444 und auf der anderen Seite das Leid aus 1944. Seit 1976 ist es aber Symbol besonderer gesellschaftlicher Leistungen, die durch die Hubertuskreuzgedenkplakette ausgezeichnet wird. Bis zum heutigen Jahre wurde die Hubertuskreuzgedenkplakette an insgesamt sieben Personen verliehen.

Das nachfolgende Bild stammt aus dem Jahre 1969 und soll Ihnen einen Einblick in die Hubertusschützen des 20. Jahrhunderts geben.

 

Zwei Jahre später wurde unter großen Feierlichkeiten das 550. Jubiläum der Hubertusschlacht und den daraus entstandenen Schützen gefeiert. Das Hubertuskreuz, das auch aus dem 18. Jahrhundert stammt, zeigt durch die Jahre und den Krieg deutliche Spuren auf, dass 2011 mit der Restauration begonnen wurde. 2012 konnten die Restaurationsarbeiten am Kreuz und damit des gesamten Platzes am Rande der Straße auf der Höhe nach Lindern, auch durch Hilfe der Hubertusschützen, fertiggestellt werden. Heute sind die Hubertusschützen fester Bestandteil der Linnicher Bronk und stellen in ihrem Jubiläumsjahr des 575-jährigen Bestehens mit Dirk II. den amtierenden König. Auch in diesem Jahr wird das lange Bestehen der Hubertusschützen am 23.08 mit einem Festkommerz und am 24.08 mit dem Sommerfest gefeiert.

Die St. Hubertus-Schützengesellschaft ist die einzige der drei Schützengesellschaften, die zwei Königsketten besitzt. Denn im Jahr 1992 entschied man sich dazu eine weitere Kette anzuschaffen, die in den Jahren getragen wird, in denen der „grüne König“ nicht die Regentschaft der vereinigten Schützen inne hat. Auf der neuen Kette wird der Hirsch, das Zeichen des Patrons, getragen.